Projekt Geschichte der Kieler Politikwissenschaft

Das Fach Politikwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel konnte im Jahr 2011 sein 60-jähriges Bestehen feiern. Kiel gehörte zu den ersten Standorten, an denen nach dem Zweiten Weltkrieg die „Wissenschaft von der Politik“ als Studienfach mit einer eigenen Professur institutionalisiert wurde. Das Jubiläum der Berufung von Michael Freund auf den Kieler Lehrstuhl vor 60 Jahren war der Anlass, die Geschichte und die Wurzeln dieses Faches an der CAU zu erforschen. Hierzu wurde im Sommersemester 2010 ein Lehrforschungsprojekt zur „Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland“ unter der Leitung von Prof. Dr. Tine Stein und Dr. Wilhelm Knelangen begonnen. Ein zweites Seminar fand im Wintersemester 2010/2011 unter der Leitung von Dr. Wilhelm Knelangen statt. In dieser Veranstaltung zu den „Klassikern der Kieler Politikwissenschaft“ lag der Schwerpunkt auf den schriftlichen Werken von Wissenschaftlern der Politik aus Kiel. Die Ergebnisse des Projektes sind in mehreren Publikationen vorgestellt worden.

Wilhelm Knelangen/Birte Meinschien: "Lieber Gayk! Lieber Freund!" Der Briefwechsel zwischen Andreas Gayk und Michael Freund von 1944 bis 1954. Kiel: Ludwig 2015. (Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 78).

Wilhelm Knelangen/Tine Stein: Auf dem Weg zum vollen universitären Bürgerrecht - Die Politikwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In: Cornelissen, Christoph/von Bassi, Arvid/Meinschien, Birte (Hrsg.): Wissenschaft im Aufbruch. Beiträge zur Wiederbegründung der Kieler Universität nach 1945. Essen: Klartext Verlag 2015 [2014], S. 32-54.

 

Birte Meinschien: Michael Freund und der Aufbau der Kieler Politikwissenschaft - Forschung zu "einem zwielichtigen Raum". In: ebd., S. 55-81.

(gemeinsam mit Birte Meinschien) "Wir sollten aufhören, immer nur eine einzige Form von Demokratie für demokratisch zu erklären." Eine Antwort auf Rainer Eisfeld. In: Politische Vierteljahresschrift 55 (2014), S. 731-745.

(gemeinsam mit Birte Meinschien) "Ich wäre gerne in Ruhe gelassen worden..." Michael Freund im Nationalsozialismus. In: Politische Vierteljahresschrift 55 (2014), S. 321-355.

Knelangen, Wilhelm/Meinschien, Birte: Deutsche Nachkriegspolitologen in der Nationalsozialistischen Diktatur: Michael Freund. In: Buchstein, Hubertus (Hrsg.): Die Versprechen der Demokratie. Baden-Baden: Nomos 2013, S. 419-429.

Wilhelm Knelangen/Tine Stein (Hrsg.): Kontinuität und Kontroverse - Die Geschichte der Politikwissenschaft an der Universität Kiel. Essen: Klartext Verlag 2013.

ISBN 978-3837507638      

 

Inhaltsverzeichnis

Schliesky, Utz/Knelangen, Wilhelm (Hrsg.): Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860) (= Demokratie. Köpfe. Schleswig-Holstein, Bd. 1). Husum: Husum Verlag 2012, 

ISBN 978-3-89876-625-8 .

 

Inhaltsverzeichnis

 

Birte Meinschien: Michael Freund. Wissenschaft und Politik (1945-1965). Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang 2012, ISBN 978-3-631-62299-5 .

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts haben auch an späterer Stelle und in anderen Forschungskontexten Beiträge zur Geschichte der Kieler Politik- und Sozialwissenschaften vorgelegt, die hier vorgestellt werden:

 

Wierzock, Alexander: Ferdinand Tönnies über den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Soziologie. Eine Denkschrift aus der Zeit der Weimarer Republik. In: Endreß, Martin u.a. (Hrsg.): Zyklos 3. Jahrbuch für Theorie und Geschichte der Soziologie. Wiesbaden: Springer 2017, S. 313-339.

 

Wierzock, Alexander: Nähe und Distanz eines Intellektuellen zur Sozialdemokratie. Ein vergessenes Gutachten des Soziologen Ferdinand Tönnies zur Revision des Erfurter Programms. In: Archiv für Sozialgeschichte 55 (2015), S. 312-342.